Zwei Monate vor Start der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) sind noch immer viele Fragen offen. Der von der EU-Kommission vorgelegte Änderungsentwurf hat nicht zur Klärung beigetragen. Die Verbände Druck und Medien stellen Druckereien ein Musterschreiben zur Verfügung, um Abgeordnete über die Auswirkungen der EUDR auf ihr Unternehmen zu informieren und zum schnellen Handeln aufzurufen.
 
					Der Start der EU- Entwaldungsverordnung (EUDR) zum Ende des Jahres rückt immer näher. Damit wird die Zeit für Unternehmen, sich auf die Anwendung der komplexen Regelungen vorzubereiten, immer knapper. Gleichzeitig sind die politischen Diskussionen um Start und Inhalte der EUDR noch immer im Gang und deren Ausgang ungewiss.
dmpi ruft seine Mitglieder daher dazu auf, Abgeordnete des EU-Parlaments und des Bundestages direkt zu kontaktieren, um ihnen zu verdeutlichen, welche Auswirkungen die EUDR und insbesondere die aktuelle Planungsunsicherheit auf ihre Geschäftstätigkeit hat.
Mit Hilfe des Musterbriefs im Download können die Unternehmen die Abgeordneten dazu aufrufen, sich innerhalb ihrer Partei für eine zeitnahe Verschiebung und praxistaugliche Änderung der EUDR einzusetzen. Dieser Musterbrief kann und sollte durch das einzelne Unternehmen hinsichtlich der bestehenden Umsetzungsprobleme und durch die EUDR entstehenden finanziellen und administrativen Belastungen des eigenen Unternehmens ergänzt werden.
Sie finden Ihre/n zuständige/n Abgeordnete/n mit Kontaktinfos auf der Webseite des Deutschen Bundestag:
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Der am 21. Oktober 2025 vorgelegte Vorschlag zur Änderung der EUDR bleibt deutlich hinter den Bedürfnissen und Erwartungen der betroffenen Unternehmen zurück:
Vorschlag zur Änderung der EUDR (10/2025)
Die von der EU-Umweltkommissarin Ende September angekündigte Verschiebung um ein Jahr ist überraschenderweise nicht im Vorschlag enthalten. Stattdessen sollen lediglich kleine Unternehmen, für die bisher ein späterer Anwendungsbeginn zum 30. Juni 2026 gilt, weitere 6 Monate mehr Zeit erhalten. Für die übrigen Unternehmen ist nur eine 6-monatige Karenzzeit bis Ende Juni 2026 geplant, innerhalb derer keine Sanktionen verhängt werden dürfen.
Nach den neuen Vorschlägen soll nur noch der Erstinverkehrbringer eines von der EUDR erfassten Rohstoffs oder Produkts eine Sorgfaltserklärung gegenüber dem EU-Informationssystem abgeben müssen. Unternehmen der nachgelagerten Lieferkette, wie etwa Druckereien, die ihr Papier in der EU kaufen, müssten dann keine eigenen Sorgfaltserklärungen mehr einreichen.
Um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, sieht der Entwurf aber vor, dass alle Druckereien – unabhängig von ihrer Größe – Referenznummern und Verifikationsnummern sammeln und weitergeben müssen. Dies könnte bedeuten, dass für Papierprodukte auf Grund der langen und komplexen Lieferkette tausende Nummern vom Forstbetrieb bis zum Handel weitergegeben werden müssen. Eine solche Datenmenge wäre kaum zu bewältigen, insbesondere für kleinere Betriebe.
Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass die Kommission erkannt hat, dass Nachbesserungen zu Gunsten der nachgelagerten Lieferkette erforderlich sind. Allerdings darf es nicht zu einer Verlagerung der technischen und administrativen Lasten auf die nachgelagerte Lieferkette kommen. Eine solche „Verschlimmbesserung“ zu Lasten der Unternehmen ist nicht akzeptabel. Hier muss dringend nachgearbeitet werden.
Die Verhandlungen über den Vorschlag der Kommission mit den Vertretern der EU-Mitgliedsstaaten und dem EU-Parlament stehen erst am Anfang. Vor diesem Hintergrund halten dmpi und BVDM eine zusätzliche Übergangsfrist von mindestens einem Jahr für dringend erforderlich, um den Unternehmen eine Anpassung an die neuen Anforderungen zu ermöglichen.
Der BVDM wird sich erneut an EU-Kommission, Rat und Parlament wenden, um das Bedürfnis nach einer weiteren Verschiebung des Inkrafttretens und praxistauglichen Vereinfachungen deutlich zu machen. Dabei wird eine Unterstützung durch möglichst viele Mitgliedsunternehmen im Kontakt mit ihren Abgeordneten äußerst hilfreich sein.
Informationen zur EUDR finden Sie auch auf folgenden Seiten:
dmpi Interessenvertretung EU-Entwaldungsverordnung
BVDM Branchenportal Entwaldungsfreie Druckprodukte
						Schreiben Sie Ihrer/Ihrem Abgeordneten 
EUDR: Musterbrief Forderungen
27. Oktober 2025
						Download					
 
					
						Dr. Alexander Lägeler
						Geschäftsführer
a.laegeler (at) dmpi-bw.de
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