Die digitale Transformation verändert die Berufsbildung grundlegend. Künstliche Intelligenz (KI) eröffnet neue didaktische Möglichkeiten, stellt aber auch hohe Anforderungen an ethische und datenschutzrechtliche Standards. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) betrachtet KI als Schlüsseltechnologie, die Fachkräfte auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten muss.
Bereits 60 Prozent der Beschäftigten in Deutschland nutzen KI-Technologien am Arbeitsplatz und empfinden sie als hilfreiche Unterstützung. Allerdings erfolgt die Einführung durch Betriebe oft schleppend, so dass KI häufig informell genutzt wird. Individuelle Faktoren wie Bildung, Alter und Berufssegment beeinflussen die Nutzung erheblich: Während nur ein Drittel der Beschäftigten ohne Bildungsabschluss KI verwendet, liegt der Anteil bei Personen mit Hochschul-, Meister- oder Technikerabschluss bei fast 80 Prozent.
Wer KI verstärkt nutzt, erlebt zudem höhere Arbeitsautonomie, aber auch steigende Anforderungen und Intensität. Dies sind Ergebnisse der zweiten Erhebung des Projekts „DiWaBe 2.0", einer Kooperation der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), des Leibniz-Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des BIBB, in dem die Verbreitung und Auswirkungen neuer Technologien untersucht werden. Laut BIBB-Forschungsdirektor Prof. Hubert Ertl wird KI in der beruflichen Bildung weiter an Bedeutung gewinnen – eine belastbare Datenbasis ist essenziell für die Entwicklung passender Weiterbildungsangebote.
Besonders generative KI bringt neue Herausforderungen und Chancen für das Lehren und Lernen. Es gilt, sich aktiv für die Integration von KI in die Berufsbildung stark zu machen, um innovative Lernmethoden zu fördern und die digitale Kompetenz von Lehrenden und Lernenden zu stärken.
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Melanie Erlewein
Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Bildung
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