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Eintrag vom 05.08.2020

Arbeitgeber: Wirtschaftliche Erholung nach Lockdown verläuft viel schleppender als erwartet

Die „Arbeitgeber Baden-Württemberg“ fordern eine Verlängerung der Krisenregelung für das Kurzarbeiterged.

Arbeitgeber-BW

Wirtschaftliche Erholung schleppend

Die Corona-Krise sorgt auch im Juli für einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg. „Wir müssen leider feststellen, dass die wirtschaftliche Erholung nach dem Ende des Lockdowns noch viel schleppender als befürchtet verläuft", sagte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeber Baden-Württemberg, Peer-Michael Dick, am Donnerstag in Stuttgart: „Das Vorkrisen-Niveau werden wir allerfrühestens 2022 wieder erreichen – voraussichtlich aber eher später. Damit die Arbeitslosenzahlen bis dahin nicht aus dem Ruder laufen, brauchen wir jetzt eine Verlängerung der aktuellen Krisenregelung für das Kurzarbeitergeld über das Jahr 2020 hinaus."

Kurzarbeitergeld hat Brückenfunktion

Das Kurzarbeitergeld habe weiter eine wichtige Brückenfunktion, die es Betrieben ermöglicht, ihre Belegschaften einigermaßen zu halten und die Produktion nach Ende der Krise rasch wieder hochzufahren, erläuterte Dick: „Wir sehen heute, dass diese Brücke ein Stück länger gebaut werden muss, damit sie uns wirklich bis zum Beginn des Aufschwungs trägt." Um verlässlich planen zu können, bräuchten die Unternehmen nun dringend verbindliche Signale aus der Politik. „Schon in der großen Finanz- und Wirtschaftskrise vor rund zehn Jahren haben wir mit einer ausreichend dimensionierten Kurzarbeiterregelung Massenarbeitslosigkeit verhindern können", erinnerte der Arbeitgebervertreter: „Wir müssen jetzt alles dafür tun, dass uns dies wieder gelingt."

Qualifizierung nach Bedarf

Allerdings sollte die Bundesregierung eine Verlängerung der Kurzarbeit nicht in jedem Fall an Qualifizierungsmaßnahmen koppeln, sagte Dick: „Qualifizierungsmaßnahmen müssen mit einem konkreten Bedarf in den Betrieben verbunden sein. Eine Qualifizierung ‚ins Blaue' hinein wäre kontraproduktiv und würde die Unternehmen in der Krise nur unnötig belasten. Klar ist: Die Unternehmen werden zum geeigneten Zeitpunkt schon aus Eigeninteresse die Phase der Kurzarbeit für bedarfsgerechte Qualifizierungen nutzen, um sich und ihre Beschäftigten auf die digitale Transformation und den Strukturwandel vorzubereiten."