Wechsel an der Spitze der Unternehmer Baden-Württemberg (UBW): Der mittelständische Unternehmer Thomas Bürkle, bislang UBW-Vizepräsident, wurde am Mittwoch bei der Mitgliederversammlung in Stuttgart einstimmig zum neuen Präsidenten des Dachverbands gewählt. Er folgt auf Dr. Rainer Dulger, der nach zwei erfolgreichen Amtszeiten nicht erneut kandidierte.
In Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste wurde Dulger zum Ehrenpräsidenten der UBW ernannt. Er war einer der maßgeblichen Architekten der Fusion der Arbeitgeber Baden-Württemberg und des Landesverbands der Baden-Württembergischen Industrie (LVI) zu dem heutigen Spitzenverband.
„Wir wünschen dem neuen Präsidenten Thomas Bürkle viel Erfolg und danken seinem Vorgänger für sein herausragendes Engagement. Dr. Rainer Dulger hat diesen Verband maßgeblich zu dem geformt, wofür die UBW heute stehen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Oliver Barta, auf dem sich an die Mitgliederversammlung anschließenden Unternehmertag in Stuttgart. Dulger war der erste Präsident der 2021 gegründeten UBW, nachdem er zuvor rund sieben Jahre als Präsident der Arbeitgeber Baden-Württemberg gewirkt hatte.
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut schloss sich der Würdigung an: „Rainer Dulger hat pointiert und meinungsstark die Interessen der baden-württembergischen Wirtschaft vertreten und war zugleich für die Landespolitik und vor allem für mich persönlich immer ein konstruktiver, lösungsorientierter Gesprächspartner.“ Seinem Nachfolger wünschte die Ministerin eine glückliche Hand in herausfordernden Zeiten. „Das einstimmige Wahlergebnis ist ein eindrucksvoller Vertrauensbeweis für Thomas Bürkle. Es gilt jetzt gemeinsam, den Standort Baden-Württemberg zukunftsfest aufzustellen. Ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten der UBW“, so Hoffmeister-Kraut.
In seiner Abschiedsrede sagte Dulger: „Die verbandlichen Geburtswehen sind ausgestanden. Die UBW haben ihren festen Platz im öffentlichen und politischen Diskurs gefunden. Jetzt sehe ich den Zeitpunkt gekommen, den Staffelstab weiterzureichen.“ Mit Blick auf seinen Nachfolger unterstrich er: „Mit meinem bisherigen Vize Thomas Bürkle übernimmt ein Vollblut-Unternehmer die Verbandsführung. Ich würde sogar von einer Idealbesetzung sprechen, wenn es darum geht, die unternehmerischen Interessen in diesem Bundesland zu vertreten.“
Der neu gewählte Präsident zollte seinem Vorgänger Respekt und betonte die große Verantwortung des Amts: „Mit dem heutigen Tag endet eine Ära. Ich trete in die großen Fußspuren aus der tiefen Überzeugung heraus, dass die baden-württembergische Wirtschaft starke Verbände und eine starke Stimme braucht, um mit ihren Anliegen Gehör zu finden.“ Ermutigend sei zudem, dass eine Reihe neuer engagierter Mitglieder für die Gremienarbeit gewonnen werden konnte.
Bürkle kritisierte in seiner Rede die Reformunwilligkeit der Politik sowie die über Jahrzehnte viel zu niedrigen Investitionen in die öffentliche Infrastruktur: „Dies rächt sich nun in einer Zeit globaler Umwälzungen. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und unsere nationale Sicherheit sind in Frage gestellt.“
In drei hochkarätig besetzten Panels ging es beim Unternehmertag anschließend um zentrale Zukunftsfragen. Mit dabei waren neben Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut u. a. der frühere EU-Kommissar und baden-württembergische Ministerpräsident Günther H. Oettinger, die beiden Spitzenkandidaten für die Landtagswahlen im kommenden Jahr, Manuel Hagel (CDU) und Cem Özdemir (Grüne), sowie der langjährige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Prof. Dr. h.c. Wolfgang Ischinger.
Über die UBW: Der baden-württembergische Spitzenverband moderiert die wirtschafts-, sozial-, arbeits-, gesellschafts- und bildungspolitischen Interessen von 64 Mitgliedsverbänden sowie mehr als 70 Einzelunternehmen aus Industrie, Dienstleistung, Handel, Handwerk und Landwirtschaft. Neben der aktiven Interessenvertretung in Baden-Württemberg sind die UBW die Landesvertretung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) sowie Mitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).
UBW-Pressemeldung: Unternehmertag 2025
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